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Der Canchánchara ist ein Cocktail aus Kuba, der seinen Ursprung angeblich entweder in den Zuckerrohrplantagen rund um die Stadt Trinidad oder aber im Osten der karibischen Insel hat und als erster überlieferter Cocktail Kubas gilt. Mit seiner Mischung aus Aguardiente bzw. Rum, Limettensaft, Honig und Wasser ist der Canchánchara ein Vertreter der Sours. In diesem Artikel erfährst du mehr über den nahezu unbekannten Drink, seine mysteriöse Geschichte und wie du ihn zu Hause zubereitest.
Eine geheimnisvolle Geschichte
Die Geschichte des Canchánchara ist heute nicht mehr eindeutig nachzuverfolgen. Drei Entstehungsversionen konkurrieren miteinander.
In der einen wird vermutet, dass der Cocktail im „Oriente“, im Osten der Insel während des ersten kubanischen Unabhängigkeitskrieges 1868–1878 von den gegen die Kolonialherrschaft der Spanier kämpfenden kubanischen Truppen, den sogenannten Mambises, erfunden wurde.
Diese sollen Aguardiente aus Zuckerrohr, eine Art Vorgänger der heutigen Rums, mit variierenden zur Verfügung stehenden Zitrusfrüchten (meistens dürften dies Limetten oder Bitterorangen gewesen sein) und Honig aus den Wäldern mit heißem Wasser vermischt haben. Der so entstandene Drink war nahrhaft und belebend, wirkte wärmend gegen die teilweise in den Wäldern anzutreffende Kälte und half dabei, Schmerzen von Verletzungen bis zu einem gewissen Grad zu mildern.
Der zweiten Version nach, wurde der Canchánchara von den Sklaven, die auf den Zuckerrohrfeldern im Valle de los Ingenios bei Trinidad schufteten, erfunden.
Auch diese sollen den Canchánchara zunächst mit heißem Wasser getrunken haben. Es wird auch darüber spekuliert, ob zunächst statt Honig die auf den Plantagen allgegenwärtige Melasse zum Süßen des Cocktails verwendet wurde.
Und schließlich behauptet die dritte Version, dass der moderne Canchánchara eine Erfindung aus den 1980er-Jahren ist, aber die Legende von der Entstehung zu Zeiten von Freiheitskrieg und Sklaventum so erfolgreich vermarktet wurde, dass sie nun offiziell ist. Demnach soll es ein Getränk namens Canchánchara zwar bereits zu diesen Zeiten gegeben haben, dieses soll jedoch nur aus heißem Wasser und Honig oder Zucker bestanden und als Kaffeeersatz gedient haben.
Denkbar sind alle drei Versionen. Vielleicht ist die wahre Geschichte auch ein Nebeneinander oder eine Mischung der verschiedenen „Geschichten“.
Einig sind sich alle darüber, dass der Canchánchara im 19. Jahrhundert erfunden wurde. Nur halt nicht, ob er damals bereits Alkohol enthielt oder nicht. Wenn ja, dann wäre er der erste historisch überlieferte Cocktail Kubas und könnte seinem weltberühmten Verwandten Daiquiri bei der Rezeptur Pate gestanden haben.
Der Canchánchara heute
Die heutige Zubereitung mit Eiswürfeln anstatt heißem Wassers ist wahrscheinlich im Zuge der sich ausbreitenden Cocktail-Barkultur Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. Während in Kuba tatsächlich oft noch Aguardiente für den Canchánchara verwendet wird, hat sich international die Zubereitung mit weißem, meist kubanischem, Rum etabliert.
Als Vertreter der Sour-Familie ist der Canchánchara ein erfrischender Sommerdrink, der allerdings außerhalb Kubas kaum bekannt ist.
Selbst auf der Karibikinsel fristet der Cocktail außerhalb Trinidads ein Dasein im Schatten seiner zwei weltberühmten Landsleute: dem bereits erwähnten Daiquiri und dem Mojito.
Im kolonialen Zentrum Trinidads existiert seit den 1980er-Jahren die Taberna Canchánchara, die das Getränk in den Mittelpunkt stellt und sich zu einem festen Ort für Besucher der Stadt etabliert hat. Aber auch in vielen weiteren Bars und Restaurants ist der Cocktail auf der Karte zu finden und auch in vielen Privatunterkünften, den Casas Particulares, werden Gäste mit einem Canchánchara willkommen geheißen. Der Canchánchara ist längst zu einem identitätsstiften Getränk Trinidads und der angrenzenden Region geworden.
Getrunken wurde der Cocktail ursprünglich (und auch heute noch vielfach) in kleinen Tonkrügen.
Canchánchara: Zutaten und Zubereitung
Die Rezeptangaben für den Canchánchara variieren in Bezug auf die Anteile des Honigs und des Limettensaftes etwas. Wie so oft bleibt es am Ende Geschmackssache, wie viel Süße und Säure du bevorzugst, nur sollte das Verhältnis ausgeglichen sein.
Die International Bartenders Association empfiehlt für einen Canchánchara folgende Zutaten:
6cl kubanischer Aguardiente (weißer kubanischer Rum ist ebenso gut, meiner Meinung nach sogar besser)
1,5 cl frisch gepresster Limettensaft
1,5 cl Honig
5 cl Wasser
gestoßenes Eis
eine Limettenscheibe als Garnitur
Die Zubereitung des Canchánchara ist simpel: Honig mit Wasser und Limettensaft in einem Tonbecher oder Tumbler mischen. Dann gestoßenes Eis und zum Schluss den Rum hinzufügen. Das Ganze einmal gut von unten nach oben umrühren, mit einer Limettenscheibe garnieren und fertig ist der unbekannte Sommerdrink.
Variationen des Canchánchara
Obwohl der Canchánchara als kubanischer Cocktail traditionell natürlich mit kubanischem Rum (oder auf Kuba zum Teil auch mit Aguardiente auf Basis von Zuckerrohr) zubereitet wird, eignet sich der Cocktail auch gut für Experimente mit der Basisspirituose.
Zum Beispiel gewinnt der Canchánchara mit einem kräftigen weißen El Dorado an Tiefe. Aber auch die Kombination mit dem Plantation 3 Stars ist spannend, da komplexer als das Original.
Oder du probierst es mal mit länger gelagerten Rums wie beispielsweise dem siebenjährigen Havana Club oder dem English Harbour 5 Years aus Antigua.
Die Ergebnisse haben natürlich nichts mehr mit dem ursprünglichen Canchánchara zu tun, sind aber trotzdem spannend.
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Inhaltsverzeichnis
Canchánchara?
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Der Canchánchara ist ein Cocktail aus Kuba, der seinen Ursprung angeblich entweder in den Zuckerrohrplantagen rund um die Stadt Trinidad oder aber im Osten der karibischen Insel hat und als erster überlieferter Cocktail Kubas gilt. Mit seiner Mischung aus Aguardiente bzw. Rum, Limettensaft, Honig und Wasser ist der Canchánchara ein Vertreter der Sours. In diesem Artikel erfährst du mehr über den nahezu unbekannten Drink, seine mysteriöse Geschichte und wie du ihn zu Hause zubereitest.
Eine geheimnisvolle Geschichte
Die Geschichte des Canchánchara ist heute nicht mehr eindeutig nachzuverfolgen. Drei Entstehungsversionen konkurrieren miteinander.
In der einen wird vermutet, dass der Cocktail im „Oriente“, im Osten der Insel während des ersten kubanischen Unabhängigkeitskrieges 1868–1878 von den gegen die Kolonialherrschaft der Spanier kämpfenden kubanischen Truppen, den sogenannten Mambises, erfunden wurde.
Diese sollen Aguardiente aus Zuckerrohr, eine Art Vorgänger der heutigen Rums, mit variierenden zur Verfügung stehenden Zitrusfrüchten (meistens dürften dies Limetten oder Bitterorangen gewesen sein) und Honig aus den Wäldern mit heißem Wasser vermischt haben. Der so entstandene Drink war nahrhaft und belebend, wirkte wärmend gegen die teilweise in den Wäldern anzutreffende Kälte und half dabei, Schmerzen von Verletzungen bis zu einem gewissen Grad zu mildern.
Der zweiten Version nach, wurde der Canchánchara von den Sklaven, die auf den Zuckerrohrfeldern im Valle de los Ingenios bei Trinidad schufteten, erfunden.
Auch diese sollen den Canchánchara zunächst mit heißem Wasser getrunken haben. Es wird auch darüber spekuliert, ob zunächst statt Honig die auf den Plantagen allgegenwärtige Melasse zum Süßen des Cocktails verwendet wurde.
Und schließlich behauptet die dritte Version, dass der moderne Canchánchara eine Erfindung aus den 1980er-Jahren ist, aber die Legende von der Entstehung zu Zeiten von Freiheitskrieg und Sklaventum so erfolgreich vermarktet wurde, dass sie nun offiziell ist. Demnach soll es ein Getränk namens Canchánchara zwar bereits zu diesen Zeiten gegeben haben, dieses soll jedoch nur aus heißem Wasser und Honig oder Zucker bestanden und als Kaffeeersatz gedient haben.
Denkbar sind alle drei Versionen. Vielleicht ist die wahre Geschichte auch ein Nebeneinander oder eine Mischung der verschiedenen „Geschichten“.
Einig sind sich alle darüber, dass der Canchánchara im 19. Jahrhundert erfunden wurde. Nur halt nicht, ob er damals bereits Alkohol enthielt oder nicht. Wenn ja, dann wäre er der erste historisch überlieferte Cocktail Kubas und könnte seinem weltberühmten Verwandten Daiquiri bei der Rezeptur Pate gestanden haben.
Der Canchánchara heute
Die heutige Zubereitung mit Eiswürfeln anstatt heißem Wassers ist wahrscheinlich im Zuge der sich ausbreitenden Cocktail-Barkultur Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. Während in Kuba tatsächlich oft noch Aguardiente für den Canchánchara verwendet wird, hat sich international die Zubereitung mit weißem, meist kubanischem, Rum etabliert.
Als Vertreter der Sour-Familie ist der Canchánchara ein erfrischender Sommerdrink, der allerdings außerhalb Kubas kaum bekannt ist.
Selbst auf der Karibikinsel fristet der Cocktail außerhalb Trinidads ein Dasein im Schatten seiner zwei weltberühmten Landsleute: dem bereits erwähnten Daiquiri und dem Mojito.
Im kolonialen Zentrum Trinidads existiert seit den 1980er-Jahren die Taberna Canchánchara, die das Getränk in den Mittelpunkt stellt und sich zu einem festen Ort für Besucher der Stadt etabliert hat. Aber auch in vielen weiteren Bars und Restaurants ist der Cocktail auf der Karte zu finden und auch in vielen Privatunterkünften, den Casas Particulares, werden Gäste mit einem Canchánchara willkommen geheißen. Der Canchánchara ist längst zu einem identitätsstiften Getränk Trinidads und der angrenzenden Region geworden.
Getrunken wurde der Cocktail ursprünglich (und auch heute noch vielfach) in kleinen Tonkrügen.
Canchánchara: Zutaten und Zubereitung
Die Rezeptangaben für den Canchánchara variieren in Bezug auf die Anteile des Honigs und des Limettensaftes etwas. Wie so oft bleibt es am Ende Geschmackssache, wie viel Süße und Säure du bevorzugst, nur sollte das Verhältnis ausgeglichen sein.
Die International Bartenders Association empfiehlt für einen Canchánchara folgende Zutaten:
Die Zubereitung des Canchánchara ist simpel: Honig mit Wasser und Limettensaft in einem Tonbecher oder Tumbler mischen. Dann gestoßenes Eis und zum Schluss den Rum hinzufügen. Das Ganze einmal gut von unten nach oben umrühren, mit einer Limettenscheibe garnieren und fertig ist der unbekannte Sommerdrink.
Variationen des Canchánchara
Obwohl der Canchánchara als kubanischer Cocktail traditionell natürlich mit kubanischem Rum (oder auf Kuba zum Teil auch mit Aguardiente auf Basis von Zuckerrohr) zubereitet wird, eignet sich der Cocktail auch gut für Experimente mit der Basisspirituose.
Zum Beispiel gewinnt der Canchánchara mit einem kräftigen weißen El Dorado an Tiefe. Aber auch die Kombination mit dem Plantation 3 Stars ist spannend, da komplexer als das Original.
Oder du probierst es mal mit länger gelagerten Rums wie beispielsweise dem siebenjährigen Havana Club oder dem English Harbour 5 Years aus Antigua.
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